7
März

Interview über das Thema „Seele“ mit der Kongress-Referentin Kerstin Mende

Seele im Aufbruch

Für unseren aktuellen Blogbeitrag hatten wir die Gelegenheit, mit Kongress Referentin Kerstin Mende zu sprechen. Im Interview teilt sie ihre Gedanken zum diesjährigen Thema „Seele im Aufbruch“ und gibt spannende Einblicke in ihren Workshop „Verehrte Führung“. Außerdem verrät sie, was die Seele für sie persönlich bedeutet und warum gerade jetzt der richtige Zeitpunkt für Veränderung ist.

Ein inspirierendes Interview über Mut, Selbstreflexion und die Kraft neuer Perspektiven.

Zu dem Interview:

Was liegt Ihnen am Thema „Seele im Aufbruch“ am Herzen?

„Vor einigen Jahren erlebte ich hier beim Kongress den Vortrag von Natalie Knapp, in dem sie ein leidenschaftliches Plädoyer für die Unsicherheit hielt.
Ihre Worte haben mich noch lange beschäftigt und mir Mut gemacht, mich noch mehr als zuvor bewusst auf Ungewissheiten einzulassen.
Ich denke, das diesjährige Kongressthema lädt uns in diesem Sinne ein, unsere Seele in ihrer Aufbruchstimmung wahrzunehmen und uns neugierig auf den weiteren Weg zu uns selbst zu machen. Welche Herausforderungen werden uns auf dieser Reise erwarten, welche Menschen werden uns ein Stück begleiten? Ich habe Lust, gemeinsam mit den Teilnehmenden in diese Gedanken einzutauchen und für den Aufbruch leichtes Gepäck zu schnüren.“

Wie kam es dazu, dass Sie „Verehrte Führung“ als Titel Ihres Workshops gewählt haben?

„Als Trainerin und Coach gehe ich mit meinen KundInnen der Frage nach, wie es gelingt, sich selbst und andere seelisch gesund zu führen. Das Konzept der transformationalen Führung liefert dazu ein paar interessante, jedoch aus meiner Sicht auch kritisch zu hinterfragende Ansätze. Im Grunde läuft es darauf hinaus, dass die Mitarbeitenden ihre Führungsperson „verehren“ und dadurch motivierter und erfolgreicher arbeiten. Die positiven Effekte transformationaler Führung für die Mitarbeitenden sind inzwischen vielfach erwiesen. Doch wie geht es den Führungspersonen selbst damit, dermaßen stark im Fokus zu stehen? Dazu möchte ich im Workshop gern in den Austausch gehen.“

Was verstehen Sie unter dem Begriff Seele?

„Ich habe ehrlich gesagt für mich keine Definition für die Seele. Es ist eher ein Empfinden. Ich bin selig, wenn ich authentisch bin.“

Weshalb glauben Sie, dass ein Aufbruch (unserer Seele) gerade jetzt notwendig wird?

„Die Motivation zum Aufbruch entsteht entweder durch die Aussicht auf ein attraktives Ziel oder durch die Einsicht, dass es nicht mehr so weiter gehen kann wie bisher. Wenn wir von der Notwendigkeit sprechen, dann geht es um Letzteres. Der Leidensdruck ist definitiv da, ob durch die aktuellen politischen Ereignisse, den Klimawandel oder den Einzug Künstlicher Intelligenz in alle Lebensbereiche. Wenn ich den Aufbruch aus dieser Sicht denke, dann fühlt er sich für mich irgendwie schwer und anstrengend an, ist mit Ängsten verbunden und eigentlich habe ich dafür gar keine Energie.
Darum wünsche ich mir, dass wir uns mehr mit den möglichen attraktiven Perspektiven nach einem Aufbruch beschäftigen, denn eine solche Herangehensweise weckt Lust auf diese Reise und kann unsere Seele beflügeln.“